Mittwoch, 21. Juli 2021

» Die Reise beginnt ; Jamie Littler (Die Legende von Frostherz #1)


"Vom Rest der Menschheit abgeschnitten durch Leviathane, die in einem Ozean aus Schnee lauern, liegt die Siedlung der Feura. Dort wartet der junge Ash in der Obhut seines Vormunds, des grummeligen Yetis Tobu, auf die Rückkehr seiner Eltern. Als Ashs magische, aber verbotene Fähigkeit des Klangwebens enthüllt wird, verbannen ihn die Feura. Zum Glück nimmt ihn die Frostherz auf, ein Schlitten voll kühner Pioniere. Mit ihnen und seiner neuen Freundin Lunah durchquert Ash das Schneemeer auf der Suche nach seinen Eltern. Leviathane und Krähenhexen sind dabei nur einige Herausforderungen, die er zu bewältigen hat – die allergrößte ist jedoch, sich selbst so anzunehmen, wie er ist."

Die Handlung

Das Dorf der Feura liegt weit im Norden, so weit abseits, dass sich kaum jemals jemand dorthin verirrt. Weil Ashs Eltern ihn als kleinen Jungen zurück gelassen haben, weil sie Pioniere sind, die das Land erkunden und für den Handel zwischen den vielen weit voneinander entfernten Dörfern sorgen, lebt der Junge bei seinem aktuellen Vormund, dem grummeligen, selten gut gelaunten Yeti Tobu, während sich das Dorf gegen die eisigen Bedingungen und gegen die gefährlichen Leviathane zur Wehr setzen muss, die das Land heimsuchen. Denn die Leviathane sind Schuld daran, dass die Dörfer immer kleiner werden, dass es schwierig ist, zu jagen - gefährliche Monster, die überall lauern und keinerlei Gnade zeigen.
Als ein Schlitten voller Pioniere im Dorf ankommt und auf dem Weg zu ihnen in furchtbare Gefahr geraten, wird jedoch enthüllt, dass Ash anders ist - ein Klangweber, eine der gefürchtetsten Fähigkeiten im ganzen Land. Dabei kann Ash einfach nicht verstehen, warum ihn alle so fürchten, wo er es doch gerade war, der die Frostherz, den Schlitten, gerettet hat! Egal, wie sehr er versucht, allen zu erklären, was sie falsch verstehen, wird der Junge auch schon aus dem Dorf der Feura verstoßen - und schließt sich deshalb kurzentschlossen den Pionieren auf der Frostherz an! Er hat die Hoffnung, mit ihnen seine Eltern zu finden - und zu enthüllen, was es mit dem Klangweben genau auf sich hat...

Die Bewertung

Dieses Buch ist ein absolutes Kunstwerk. Jamie Littler ist nicht nur Autor, sondern Illustrator und das sieht man auch, denn das Buch ist gespickt mit liebevollen Bildern von Ash und den anderen Figuren, der eisigen Landschaft, den gruseligen Monstern. Das erzeugt eine wahnsinnige Atmosphäre beim Lesen (oder Vorlesen), die einen durch die Geschichte begleitet. Außerdem liebe ich Bücher mit Karten und die Karte des Landes sieht fantastisch aus - auch wenn wir in Band 1 der Reihe nur einen kleinen Ausschnitt mit Ash kennenlernen.

Mir haben besonders die vielen ziemlich schrägen Figuren im Buch gefallen, die Ash auf seinem Weg findet: der Yeti Tobu, der stets grummelig ist, kaum je ein fröhliches Gefühl zeigt und Ash oft das Leben eher erschwert, als es ihm erleichtert. Die junge Drifterin Lunah, die von einem Volk abstammt, das seinen Stolz daraus zieht zu navigieren und unentdeckte Lande zu finden. Eigentlich die gesamte Crew des Schlittens Frostherz mit der Mursu-Kapitänin Nuk oder dem Vulpis Master Podd - es sind diese Geschöpfe, die von Jamie Littlers großer Fantasy künden und die Welt bereichern. Diese Welt ist fantastisch und auch wenn die Geschichte für mich persönlich an einigen Stellen etwas ziellos wirkte, wenn Ash nicht so recht weiß, wohin er möchte oder was er tun soll, so hat mir das Lesen doch großen Spaß gemacht. Dies ist insbesondere ein Buch, an dem ich Kinder beim Lesen und Vorlesen eine Liebe zum Lesen entdecken sehe - und das ist einfach toll!


4 von 5 Sterne!