Dienstag, 20. Juni 2017

» Meilenweit für kein Kamel ; Bernhard Hoëcker & Tobias Zimmermann

"Die verrückteste Rallye der Welt.
Ist es eine gute Idee, mit einem 20 Jahre alten Auto 6500 Kilometer vom beschaulichen Allgäu in die jordanische Wüste zu gondeln? Bernhard Hoëcker meinte: Ja! Zusammen mit seinem Freund Tobias Zimmermann stürzte er sich in ein irrwitziges Unterfangen – die Allgäu-Orient Rallye: Fest stand das Ziel (Amman), der Siegpreis (ein Kamel) – und welche Straßen NICHT benutzt werden durften: alle Verkehrswege, die ein reibungsloses Fortkommen garantierten. Ein Abenteuerbericht voll witziger Begebenheiten, absurdem Wissen und skurriler Reiseimpressionen aus Okzident und Orient."
 

Die Geschichte

Einmal im Jahr findet die Allgäu Orient Rallye statt, bei der in Autos, die mindestens 20 Jahre alt sind oder nachgewiesen nicht mehr Wert als etwa 1000,00 EUR wert sind, die Strecke vom Allgäu in den Orient abgefahren wird - mit verschiedenen Auflagen und Aufgaben, außerdem dem verlockenden Preis von einem Kamel für den Sieger. Gemeinsam mit fünf Freunden machte sich Komiker Bernhard Hoëcker in drei Autos auf den Weg: Gegründet war das Team StaubMaul, das auf den Nebenstraßen der Welt den Weg antrat, denn die Autobahnnutzung ist verboten. Es müssen nicht alle Autos ins Ziel kommen, wohl aber alle Fahrer - und im Ziel werden die Autos dann für einen guten Zweck gespendet. Übernachtet werden darf nur da, wo pro Person nicht mehr als 10 EUR investiert werden muss - und natürlich ist es verboten, mit einem Navigationsgerät den Weg zu finden.
Eine Menge Regeln, ein großer Haufen Vorbereitungen und dann ist es schließlich so weit: Das Team StaubMaul macht sich auf den Weg. Unterwegs muss pro Land von einem Einheimischen der Text der Nationalhymne oder die Partitur aufgegabelt werden, später auf der Reise warten noch weitere Aufgaben auf die Rallye-Teilnehmer. Von den Abenteuern der sechs Reisenden liest man in diesem Werk von Bernhard Hoëcker.

Die Bewertung

Es ist ein Reisebericht der besonderen Art - zum einen, weil es eine ungewöhnliche, spannende Reise ist, und zum anderen, weil Bernhard Hoëcker gemeinsam mit Tobias Zimmermann in unverkennbarer Weise davon berichtet - meist abwechselnd beschreiben sie den Verlauf eines Tages, scheuen sich jedoch nicht davor, sich gegenseitig mit Anmerkungen zu unterbrechen. Es ist zeitweise, als würde man einem Schlagabtausch lauschen.
Sie berichten von den Herausforderungen der Reise, den Aufgaben unterwegs und der steten Suche nach einer günstigen Übernachtungsmöglichkeit. Dies alles ist von Bernhard Hoëcker in gewohnt humoristischer Manier beschrieben, sodass aus einem einfachen Reisebericht ein Blick hinter die Kulissen einer Rallye und ein faszinierender Einblick in fremde Kulturen wird. Denn natürlich führen die diversen Aufgaben unterwegs dazu, dass das Team StaubMaul nicht einfach nur Länder durchquert, sondern ins Gespräch kommt.

5 von 5 Punkten.