Mittwoch, 15. März 2017

» Frühstück mit Elefanten - Als Rangerin in Afrika ; Gesa Neitzel



"Gesa Neitzel wagt sich von Berlin in den Busch. Ihr Ziel: die Ausbildung zur Safari-Rangerin in Afrika. Das bedeutet zwölf Monate in einem einfachen Zeltlager. Ohne Internet, ohne Badezimmer, ohne Türen — dafür aber mit Zebras, Ameisenbären und Skorpionen. Die Ausbildungsinhalte bestehen aus Fährtenlesen, Überlebenstraining, Schießübungen. Wie schlägt sich eine junge Frau in dieser fremden Welt? Kann sie sich auf ihre Instinkte verlassen? Funktionieren die eigentlich noch? Sie erzählt von atemberaubenden Begegnungen mit Elefanten und Löwen, vom Barfußlaufen durch die Savanne, von langen Nächten unterm Sternenhimmel — und von einem Leben, das endlich richtig beginnt."






Die Geschichte

Gesa fühlt sich in ihrem Berliner Alltag nicht wohl - und das, obwohl eigentlich alles gut läuft. In ihr ist Reisesehnsucht, Afrikasehnsucht. Und dann ist da plötzlich die Idee in ihrem Kopf, auf die sie dann hinarbeiten kann: Eine Ranger-Ausbildung in Afrika.
Es ist ein detaillierter Bericht über Monate in Zelten, nahe an der Natur und den Tieren Afrikas. Der Kampf, hunderte Vogelnamen und -stimmen zu lernen für einen Test, Fahrten durch die wilde Natur Afrikas, das Aufeinandertreffen von den verschiedensten Menschen aus unterschiedlichsten Herkunftsländern. So hart das Leben hier auch sein kann, Gesa fühlt sich angekommen, arbeitet auf ein Ziel hin und findet ein Gleichgewicht. Sie absolviert die Prüfung zum Guide, der Safari-Touren mit dem Auto begleiten darf, ist zu dem Zeitpunkt aber schon sicher: Jetzt möchte sie auch die nächste Stufe schaffen: zu Fuß geführte Touren. Erst einmal jedoch absolviert sie ein Praktikum mit einer Elefanten-Initiative, die daran arbeitet, die großen Riesen nach Namibia zurückzuführen. Es ist eine intensive Erfahrung, obwohl sie nur einmal die Woche duschen kann und die Arbeit hart ist.
Es folgen Kurse in Fährtenlesen und auch im Schießen - für eine Frau ist das Gewicht der Waffe eine Herausforderung, beinahe mehr jedoch ist es Kopfsache, ob man es überhaupt schafft zu schießen, immerhin würde man auf ein wildes Tier schießen - das sich im schlimmsten Fall nur selbst verteidigt.


Die Bewertung

Man ist mit Gesa Neitzels Worten direkt mit nach Afrika gereist. Das Buch ist nicht einfach ein Sachbuch mit einem Erfahrungsbericht, wie es ist, als angehende Rangerin in Afrika zu leben. Das Buch ist lebendig und alles andere als sachlich, es zeigt die faszinierenden, gefährlichen, wilden und die wunderschönen Seiten der Natur, führt einen in eine Welt, die man gar nicht kennt - und sich auch nicht vorstellen kann, während man mit einer Tasse Tee auf dem heimischen Sofa hockt und außer Tauben kaum je einmal ein "wildes" Tier zu Gesicht bekommt. Spätestens dieses Buch weckt in einem die Sehnsucht nach der Welt und der Natur - und weil es eine Menge Mut kostet, ebenso wie Gesa den Alltag hinter sich zu lassen, kann man sich immerhin mit ihren Schilderungen, ihrer Liebeserklärung an die Weite Afrikas, mitten hinein in die Safari träumen.

5 von 5 Sternen.