Dienstag, 7. April 2020

» Postscript - Was ich dir noch sagen möchte ; Cecelia Ahern (P.S. Ich liebe dich #2)

"»Greif nach den Sternen. Einen davon wirst du bestimmt erwischen.«
Vor sieben Jahren ist Holly Kennedys geliebter Mann Gerry viel zu jung an Krebs gestorben. Er hat ihr ein wunderbares Geschenk hinterlassen: eine Reihe von Briefen, die sie durch die Trauer begleitet haben. Holly ist stolz darauf, dass sie sich inzwischen ein neues Leben aufgebaut hat. Da wird sie von einer kleinen Gruppe von Menschen angesprochen, die alle unheilbar krank sind. Inspiriert von Gerrys Geschichte, möchten sie ihren Lieben ebenfalls Botschaften hinterlassen.
Holly will nicht in die Vergangenheit zurückgezogen werden. Doch als sie beginnt, den Mitgliedern des »P.S. Ich liebe Dich«-Clubs zu helfen, wird klar: Jeder von uns kann seinen ganz eigenen Lebenssinn finden. Und die Liebe weitertragen. Wenn wir uns nur auf die Frage einlassen: Was will ich heute noch sagen und tun, falls ich morgen nicht mehr da bin?"

Die Geschichte

Sieben Jahre, nachdem Gerry gestorben und seiner Frau Holly eine Reihe von Briefen von ihm bekommen hat, hat sie ihr Leben wieder sortiert und steht auf festen Füßen: In einer neuen Beziehung, in einem Job, der ihr Freude macht. Der Stein kommt ins Rollen, als sie ihrer Schwester
Ciara ein Podcast-Interview über die Briefe gibt: Fünf kranke Menschen gründen, gerührt und inspiriert von der Geschichte, einen "P.S. Ich liebe dich"-Club und bitten Holly um ihre Hilfe, die Abschieds-Botschaften an ihre Familien zu entwerfen.
Hollys erste Reaktion ist Ablehnung: Sie spürt, wie die Schmerzen ihrer Vergangenheit die Finger nach ihr ausstrecken. Auch ihre Familie und Freunde sind stark geteilter Meinung, ob dieses, wenn auch schöne Projekt, ihr gut tun würde.
Doch mit jedem Moment, den sie mit den Mitgliedern des Clubs verbringt und ihre Geschichten hört, wird Holly klarer, dass sie hier helfen kann, vielleicht sogar helfen muss, und dass es einiges gibt, das Jahre nach dem letzten Brief noch ungesagt ist.

Die Bewertung

Heutzutage ist man ein bisschen skeptisch, wenn eine Fortsetzung veröffentlicht wird zu etwas, das nicht nur in sich abgeschlossen war, sondern auch, so wie es ist, ziemlich perfekt. Es ist lange, lange her, dass ich "P.S. Ich liebe dich" gelesen habe, aber ich weiß noch, dass es eines der Bücher gewesen ist, das den Hype durchaus irgendwie verdiente - eine herzerwärmende, schmerzhaft-schöne Geschichte über Liebe und Abschiede, Tod und Weiterleben - und natürlich ein Buch, das so (!) viel besser ist als der Film.
Cecelia Ahern greift die Fäden von Hollys Leben sieben Jahre nach dem Tod von Gerry wieder auf. Das Buch erzählt jedoch eine eigene Geschichte, in der natürlich lieb gewonnene und bekannte Figuren aus "P.S. Ich liebe dich" vorkommen, aber eben nicht an jeder Stelle eine Brücke geschlagen oder nacherzählt wird. Vor allem begleiten wir Holly eben auf ihrem Weg, in dem sie, Jahre nach dem letzten Brief von Gerry, mental wieder in diese Zeit zurückgezogen wird, und dem Spagat zwischen Gegenwart, möglicher Zukunft und Vergangenheit. Das Buch berührt, ohne kitschig zu sein, und wischt jegliche Bedenken über die Frage "Muss eine Fortsetzung sein?" weg - es ist nur irgendwie eine Fortsetzung, vor allem aber bettet es Fragen in ein bekanntes Setting, die man sich wohl nicht oft stellt.

4,5 von 5 Punkten