Dienstag, 10. Oktober 2017

» Die flammende Welt ; Genevieve Cogman (Die unsichtbare Bibliothek #3)


"Irene und ihr Assistent Kai sind Agenten der unsichtbaren Bibliothek, in der es Zugänge zu den unterschiedlichsten Welten - und damit auch zu den seltensten Büchern - gibt. Ihr neuester Fall führt sie in ein alternatives Frankreich zu Revolutionszeiten. Ein gefährlicher Ort, um Bücher zu stehlen. Besonders, wenn plötzlich der magische Rückweg in die Bibliothek versperrt ist. Was erst wie ein Zufall erscheint, stellt sich als heimtückischer Angriff heraus. Ein Angriff, der die ganze Bibliothek zerstören könnte..."

Die Geschichte

Nach den Ereignissen in Venedig, als Irene auf eigene Faust handelte, um ihren Lehrling Kai aus den Fängen der Elfen zu befreien (und damit eindeutige Anweisungen ihrer Vorgesetzten umging), müssen die beiden in der letzten Zeit nahezu immer die schlimmen Aufträge ausführen: Jene, die gefährlich, schmutzig und unangenehm: Sie ist auf Bewährung.
Auf einem dieser Aufträge ist es den beiden plötzlich unmöglich, das Tor zurück in die Bibliothek zu nutzen, da es vor ihren Augen in Flammen aufgeht. Zum Glück ist Kai jedoch ein Drache, der sie in seiner wahren Gestalt mit seiner Art der Magie in die Welt zurückbringen kann, in der sie derzeit heimisch sind. Nachdem sie das gestohlene Buch zurück in die Bibliothek gebracht haben, wo Irene ihrer Vorgesetzten auch gleich von dem beunruhigenden Vorfall berichtet hat, passiert ein weiteres Ereignis, das alle Alarmglocken zum Schrillen bringt: Ein Attentat auf Irene wurde verübt, denn in ihrer Wohnung sind eine Unzahl von höchst giftigen Schlangen ausgesetzt worden.
Kurz darauf stellt sich heraus, dass diese Geschehnisse keine Zufälle sind und vielleicht in einem größeren Zusammenhang stehen, als gedacht: Jemand greift die Bibliothek an und es herrscht kein Zweifel, dass dies nur Alberich sein kann.
Das letzte Aufeinandertreffen mit dem abtrünnigen Bibliothekar hat Irene nur haarscharf überlebt und auch jetzt nimmt er wieder direkten Kontakt zu ihr auf. Für Irene ist klar: Wenn es irgendeine Möglichkeit gibt, ihn zu stoppen, dann wird sie dies tun. Ihre ganze Welt steht auf dem Spiel. Dafür nimmt sie gemeinsam mit Kai und ihrem Freund Peregrine Vale sowie dessen Vertrauten Inspektor Singh in ihrem London die Spur einer Elfe auf, die möglicherweise mehr weiß...

Die Bewertung

In bereits bekannter (und geliebter) Manier schreibt Genevieve Cogman eine weitere faszinierende Geschichte in dem von ihr geschaffenen Universum, das jeden Fantasy-Fan entzücken muss durch den Einfallsreichtum und die Andersartigkeit.
Auch dieser Teil beschreibt nicht die klassische Arbeit von Irene, die wir im Auftaktband erleben durften, denn der große Feind Alberich hat zum Angriff aufgerufen und droht nicht weniger als die Bibliothek für immer zu zerstören. Irene ist eine Heldin, die eigentlich keine ist, weil sie normal ist. Und dennoch ist jemand wie sie in der Lage, den großen Bösen in die Quere zu kommen. Mit Unterstützern und Helfenden sowohl aus den Reihen der Menschen, Drachen und Elfen gerät der Leser mit Irene in ein neues fantastisches Abenteuer. Das wirklich beeindruckende: In sich gleicht sich kein Band der Reihe, sie sind alle vom Plot her völlig anders und aufs Neue beeindruckend.

5 von 5 Punkten!
 


» Schmitz' Häuschen ; Ralf Schmitz

"Ralf Schmitz baut um - und ist kurz davor durchzudrehen. Denn nichts läuft nach Plan: Maurer ziehen Wände auf der falschen Etage hoch, Maler verputzen abgeklebte Fenster, und Elektriker montieren Lichtschalter, bei deren Betätigung die Dachluke aufgeht. Und das ist erst der Anfang. Was für ein Glück, dass der Top-Comedian bei all diesen Katastrophen nicht seinen unvergleichlichen Humor verliert. Ralf Schmitz erkundet die verrückte Welt der Heim- und Handwerker. Am Ende ist klar: Das Leben ist eine Baustelle, nach fest kommt ab - und den Rest bringt der Putz!"

Die Geschichte

Es kommt der Punkt, an dem man anfängt, sich für eine neue Wohnung zu interessieren. Man beginnt die Zeitungen und das Internet nach Annoncen zu durchsuchen, man telefoniert sich die Finger wund und besucht die verlockendsten der Angebote - nur um durchaus häufig enttäuscht zu werden. Eines der Highlights von Ralf Schmitz: Ein absolutes Traumhaus - und zwar deshalb zu einem richtig günstigen Preis, weil man den vorherigen Eigentümer bitte bis zu dessen Tod noch pflegen darf.
Dann lieber selbst bauen - oder umbauen. Denn Ralf Schmitz erbt ein Häuschen. Nach einer ersten Besichtigung ist die Vorfreude groß, auch wenn das eine oder andere verbessert werden muss. Wie schwierig kann das schon werden?
Man hätte diese Frage besser nicht gestellt. Denn schon kurz darauf befindet sich Ralf Schmitz im Dschungel deutscher Bürokratie (auf dem Bauamt, oder Baugewerbeamt?) und in einer bizarren Parallelwelt, in der Handwerker einfach nie das machen, was sie sollen - und schon gar nicht zu dem Zeitpunkt, an dem es geschehen soll. Einfach nie!

Die Bewertung

Ralf Schmitz bringt einen zum lachen - und wenn man ein solches Chaos selbst schon erlebt hat, dann wohl des Öfteren auch zum weinen, weil man nämlich genau nachvollziehen kann, wie man sich fühlt, wenn man der Willkür und Macht der Handwerker unterlegen ist.
Das alles in dem von ihm bekannten Charme und Wortwitz erzählt, bleibt wahrlich kein Auge trocken. Besonders empfehlenswert: Das von ihm selbst gelesene Hörbuch, auf dem man mit anhören kann, wie er mehr und mehr verzweifelt. Es ist absolut irrwitzig, was einem alles passieren kann, und beim Lesen (oder Hören) bleibt kein Auge trocken!

5 von 5 Punkten!