Dienstag, 17. März 2020

» Crazy Rich Asians ; Kevin Kwan (Crazy Rich #1)

"Rachel ist überglücklich: Ihr Freund Nick möchte sie endlich seiner Familie in Singapur vorstellen. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft in Asiens schillerndster Stadt wird Rachel klar, dass Nick aus der obersten Schicht der Superreichen stammt, einem geschlossenen Kreis, der unermessliche Reichtümer besitzt. Plötzlich sieht sie sich konfrontiert mit schrillen Verwandten, glamourösen Nebenbuhlerinnen und Privatjets mit ayurvedischen Yogastudios. Welchen Wert hat Liebe in dieser maßlosen Welt?"



Die Geschichte

In New York wird Rachel von ihrem Freund Nick eingeladen, den Sommer mit ihm in Asien zu verbringen, zuerst bei der Hochzeit seines besten Freundes in Singapur und im Anschluss mit einer Rundreise. Voller Vorfreude willigt sie ein, seine Heimat mit ihm zu bereisen.
Die Nachricht von Nicks Heimkehr in Begleitung macht innerhalb des elitären Kreises der Singapurer Superreichen in Windeseile die Runde. Was Rachel nicht weiß: Nicks Familie gehört zur höchsten Klasse, der Reichtum ist nicht in Worte zu fassen. Weshalb es Nicks Mutter Eleanor überhaupt nicht in den Kram passt, dass Nicks Besuch bei ihren Freundinnen den Eindruck erweckt, als würde er diese Rachel Chu, die nicht einmal zu den reichen Plastik-Chus aus Taipeh gehört, heiraten wollen.
Rachel trifft in Singapur zunächst auf ihr freundlich gesinnte Freunde von Nick: den Bräutigam Colin, dessen Verlobte Araminta, Nicks Cousine Astrid. Dass Araminta ein Supermodel ist und Colin der begehrteste Junggeselle der Insel, dass andere gut betuchte Asiaten für eine Einladung zu dieser Hochzeit alles tun würden, ahnt Rachel zunächst nicht. Und so nehmen die Intrigen vonseiten Nicks Mutter ihren Lauf...

Die Bewertung

Kevin Kwans Buch eröffnet mit viel Wortwitz und beißender Ironie einen faszinierenden Blick in die Welt der Asiaten, die so reich sind, dass die reichsten Europäer arm dagegen wirken mögen. Es wird mit Designer-Namen und Luxusgütern um sich geworfen, die einen schwindelig machen, und gleichzeitig hinterfragt man beinahe gar nicht, wie verrückt diese Welt eigentlich ist.
Wie nebenher nimmt man jedoch auch so einiges der asiatischen Kultur aus. In diversen Fußnoten werden nicht übersetzte Redewendungen, Speisen und Getränke und vieles andere erklärt und im Tone des Autors bewertet - es macht einfach wahnsinnig viel Spaß, sie zu lesen.
Die Geschichte an sich ist nicht neu: Der reiche Sohn verliebt sich in ein ganz normales Mädchen, die versnobte Familie ist dagegen und versucht, eine mögliche Hochzeit zu verhindern. Das eingebettet in dieses Setting ist jedoch neu und spannend und macht Spaß zu lesen. Neben Nick und Rachel wartet Kevin Kwan mit spannenden Nebencharakteren wie Nicks Cousine Astrid auf, die ein ganz besonderes Leben führt, das weit weg von dem ist, was man als Leser selbst kennt, mit der man jedoch sofort sympathisiert.

Ich bin mehr als gespannt, die Verfilmung zu schauen und freue mich auch schon sehr auf Band 2 und 3 der Trilogie!


5 von 5 Punkte

Freitag, 6. März 2020

» King of Scars ; Leigh Bardugo (Thron aus Gold und Asche #1)

Niemand weiß, was der junge König von Ravka, während des blutigen Bürgerkrieges durchgemacht hat. Und wenn es nach Nikolai selbst geht, soll das auch so bleiben. Jetzt, wo sich an den geschwächten Grenzen seines Reiches neue Feinde sammeln, muss er einen Weg finden, Ravkas Kassen wieder aufzufüllen, Allianzen zu schmieden und eine wachsende Bedrohung für die einstmals mächtige Armee der Grisha abzuwenden.
Doch mit jedem Tag wird in dem jungen König eine dunkle Magie stärker und stärker und droht, alles zu zerstören, was er aufgebaut hat. Schließlich begibt Nikolai sich mit einem jungen Mönch und der legendären Grisha-Magierin Zoya auf eine gefährliche Reise zu jenen Orten in Ravka, an denen die stärkste Magie überdauert hat. Denn nur dort besteht eine Chance, sein dunkles Vermächtnis zu bannen.
Einige Geheimnisse sind jedoch nicht dafür geschaffen, verborgen zu bleiben – und einige Wunden werden niemals heilen.

Die Geschichte

Nikolai Lantsov ist als Zar von Ravka dabei, sein vom jahrelangen Krieg und dem vom Dunklen angeführten Bürgerkrieg geschwächtes Land aus der Krise zu führen. Beide Grenzen, die nach Fjerda und die nach Shu Han, sind in der fragilen politischen Situation unsicher, es scheint mehr Gegner als Verbündete zu geben. In dieser Zeit ist es gefährlich, dass Nikolai den Dämon, in den der Dunkle ihn verwandelt hat, noch nicht hinter sich gelassen hat. Nicht nur seine Regentschaft, ganz Ravka wird davon bedroht.
Nina Zenik ist als Spionin der Zweiten Armee gemeinsam mit Adrik und Leoni in Fjerda eingesetzt. Sie versucht, versteckt lebende Grisha davon zu überzeugen, nach Ravka auszureisen. Sie hat mit diesem Land noch eine Rechnung offen, doch was sie auf ihrer Mission entdeckt, bringt nicht nur die Spione in Gefahr...

Die Bewertung

Nikolai gehörte in den 3 Büchern um Alina Starkov zu den stärksten Nebencharakteren, die sich schnell in das Herz der Leser (oder zumindest in meines) gestohlen hatten. Nun folgen wir dem jungen, wagemutigen Zar auf seinem Weg, wie er auf der einen Seite vor politischen Herausforderungen steht, bei denen sich sein schwaches Land keinem Bündnis sicher sein kann, während er auf der anderen Seite, unterstützt von seiner Triarchie von Grishas, den Kampf gegen einen inneren Dämon ausfechten muss, der stärker und stärker wird.
Nikolai ist ein wunderbarer Charakter, der mich persönlich schon durch die schwächeren Teile der Alina-Bücher geführt hat. Daneben gibt es endlich tiefere Einblicke in den Kopf von Zoya Nazyalensky, der mächtigen Stürmerin der Zweiten Armee, die mit ihrer harten Schale und Stärke spannend ist und einen ganz neuen Blickwinkel bringt. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit Nina und damit einer meiner geliebten Krähen.

Der zweite Teil des Buches bringt die Geschichte an einen völlig unerwarteten Handlungsort, auf den ich nicht vorbereitet war. Leigh Bardugo überrascht und fasziniert, aber ich ziehe einen halben Stern ab dafür, dass die Geschichte zwischen Nikolai im Kampf gegen den Dämonen, den Grisha in Os Alta und Nina in Fjerda zwischendurch etwas auseinanderglitt und ich mir ein bisschen mehr Tiefe gewünscht hätte.
Dennoch: Der Cliffhanger am Ende macht schon jetzt ungeduldig für Teil 2 der Duologie.


4,5 von 5 Punkte